Angesichts explodierender Preise haben Printprospekte wieder an Bedeutung gewonnen:1 Viele Verbraucherinnen und Verbraucher suchen gezielt nach günstigen Angeboten und passenden Geschäften. Doch Moment: Die Prospekte sind doch aus Papier? Ist die Entwicklung dann nicht ein Rückschlag für das Streben nach mehr Nachhaltigkeit? Tatsächlich könnte das Gegenteil der Fall sein: Papier ist bei den meisten Umweltindikatoren nachhaltiger als die digitale Variante, sagt eine Studie.2 Darum sprechen wir uns klar für einen Blick auf die Fakten aus – und gegen polemische Forderungen nach Verboten oder massiven Einschränkungen für die Haushaltswerbung.
Eines vorweg: Nein, für den Flyer in Ihrem Briefkasten wird NICHT der Lieblingsbaum eines Orang-Utans in Indonesien gefällt. In Wirklichkeit waren die meisten Prospekte zuvor schon im Papierkorb – und das mehr als einmal: Denn sie bestehen aus Altpapier, das bis zu 12 x recycelt werden kann.
Und der Teil der Prospektwerbung, für den doch Frischfasern eingesetzt werden? Auch die stammen überwiegend aus Sägewerksabfällen oder Durchforstungsholz, wie der Verband „Die Papierindustrie“ feststellt. Logisch, denn Papier aus Stammholz herzustellen würde die Druckrechnung sprengen. Darum wird solches Stammholz eher für Möbel oder andere Produkte verwendet.
Zellstoff von nachhaltig bewirtschafteten Flächen
Ha, sagen Sie jetzt vielleicht: Dann wird eben Zellstoff aus dem Ausland eingeführt. Und wer weiß, was dafür alles abgeholzt wurde! Tatsächlich lässt sich auch dieser Punkt recht einfach aus der Welt schaffen: „Auch Zellstoff aus dem außereuropäischen Ausland, der für die Papierherstellung in Deutschland eingesetzt wird, stammt ausschließlich von nachhaltig bewirtschafteten Flächen, die zuvor bereits landwirtschaftlich genutzt wurden.“3
Na gut, aber digitale Werbung ist doch auf jeden Fall nachhaltiger als etwa die Haushaltswerbung – oder? Die französische Post hat sich das genauer angesehen und ist zu einem überraschenden Ergebnis gekommen: Bei 13 von 16 untersuchten Umweltfaktoren ist Papier nachhaltiger als sein digitales Pendant. Zum Beispiel beim Klimawandel, der Nutzung fossiler Ressourcen und bei der menschlichen Gesundheit.2 Die Marketing-Cloud Cavai ist in einer Studie zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen – sie hatte den exorbitanten Stromverbrauch für digitale Werbung berechnet. Mehr dazu in unserem Beitrag „Wie nachhaltig ist Haushaltswerbung?“.
Unser Standpunkt: Fakten statt Verbote
Altpapier, Sägewerksabfälle, nachhaltiger Zellstoff, positive Bilanz bei vielen Umweltfaktoren: Das sind vier Fakten, die klar belegt sind und die Sie nachprüfen können. Mehr solcher Fakten finden Sie in unserem Beitrag „Mythen rund ums Papier“.
Ein Fakt ist übrigens auch die verkaufsfördernde Wirkung der Prospektverteilung. Und wo könnten Sie sich davon besser überzeugen als bei Ihrer Engel AG der verlagsunabhängigen Mediaagentur für höchste Qualitätsansprüche?
Prospektwerbungs-Angebot einholen
1 Quelle: Prospektmonitor 2023, IFH Media Analytics, 13. April 2023.
2 Quelle: LA POSTE 2019: Pour une communication responsable. Analyse du cycle de vie de supports de communication papier et numérique.
3 Quelle: Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter, Whitepaper „Prospektwerbung im Spannungsfeld von Digitalisierung und multiplen Krisen“, Stand: 05/2023.